Schnick-Schnack-Schnuck versetzt in heitere Extase

Für Wolfgang A. Müller präsentierte sich in der früheren, nun verwaisten geschlossenen Abteilung der LWL-Klinik „ein liebevoll umgestalteter Raum“. Unter der Überschrift „Kopfgeschichten aus erster Hand“ schreibt er in den Westfälischen Nachrichten bzw. in der Münsterschen Zeitung über unsere aktuelle Arbeit „Wie klingt dein Leben“: „Hier liegt ein Strickzeug auf dem Tisch, dort ein Puzzle, und mancher neugierig in diese privaten, gleichwohl inszenierten Refugien drängende Gast mag sich ein Bild der Einheimischen machen.“

Und während weiterhin SlamPoetry-Texte, Tischtennis beim angeblichen Stationschef sowie ein Schnick-Schnack-Schnuck-Wettbewerb das Publikum „in heitere Ektase“ versetzten, öffneten „mit dem Smartphone eingelesene QR-Codes die Türe zu einer abenteuerlichen und berührenden Vielfalt von Selbstzeugnissen, Gefühlslagen, Wahrnehmungen, Verlusten und Strategien der Alltagsbewältigung“. Hier beschrieben 70 Personen, die vom Ensemble für die „theatralisch-museale Installation“ befragt wurden, „offen ihre Erlebnisse mit Depression, Anorexie, Schizophrenie, Suchterkrankungen etc. und die Reaktionen ihrer Umgebung.“

Mit dieser berührenden und aufklärenden Arbeit, so das Fazit am Ende des Artikels, erweise sich das Eintopftheater „als hervorragender Mittler“. Und wenn eine der interviewten Personen erkläre, dass sie eine Expertin ihrer eigenen Erkrankung sei, zeige sich „überdies explizit, dass in diesem Projekt der hochaktuelle Ansatz des Kollektivs Rimini Protokoll durchaus zu Hause ist.“