Was passiert mit psychisch erkrankten Menschen, wenn rechte Kräfte erneut die Regierung stellen?

Bevor wir in die Sommerpause verschwinden, haben wir noch ein paar Termin-Hinweise für euch. Nämlich: Die Premiere unseres neuen Stücks „Nie wieder! Vor allem auch nicht mit uns.“ findet am 11. September 2025 statt. Weitere Vorstellungen sind für den 13. und 14. September geplant. Und zwei Wochen später fahren wir für ein Gastspiel zum HuckePack-Festival nach Kevelaer.

Bereits jetzt empfehlen wir einen Artikel von Frank Zimmermann in den Westfälischen Nachrichten. Er hat ein Portrait über das Eintopftheater und unsere gegenwärtige Arbeit geschrieben:

„Aktuell steckt die Gruppe mitten in einem Projekt zu einem düsteren Thema: Euthanasie. Doch die Schwere des Themas soll sich nicht auf die Inszenierung niederschlagen – im Gegenteil. (…) Es wird eine chorische Inszenierung, ein Sprechchor gegen den Faschismus, der die Kraft der Gemeinschaft nutzt und spürbar macht. Und weil [die beiden Leiter André Voss und Frank Röpke-Kolar] Anhänger des Absurden Theaters sind, haben sie auch nach dem Humor in der Thematik gesucht – auch wenn mancher Lacher im Halse steckenbleiben wird.“

In diesem Sinne wünschen wir euch schöne Ferien. Bleibt über die Sommermonate zuversichtlich und im Herbst finden wir bei unseren Aufführungen erneut zusammen und verbinden uns. Bis dann : )

Alles muss raus!

Liebe Leute, die Spatzen pfiffen es bereits von den Dächern – das Eintopftheater lädt zum großen Schlussverkauf auf die Theaterstation ein.

Wann?
Am Mittwoch, den 18. Juni 2025, ab 18:30 Uhr bis etwa 21:30 Uhr.

Wo?
Theaterstation in Haus 26 der LWL-Klinik Münster
Friedrich-Wilhelm-Weber-Straße 30, 48147 Münster

Was?
Versatzstücke, Kostüme und Requisiten aus vier Jahren Theaterbetrieb: Teppiche, Sofas, Sessel, Stühle, Tische, Bücher, Deko-Artikel, Lichterketten, Nachttisch- und Stehlampen, Gesellschaftsspiele, Plakate, Kleidungsstücke, sonstige Accessoires und Schnäppchenfunde.

Wie?
Packt eure Freund:innen und Familien ein, setzt euch aufs Fahrrad oder ins Auto und kommt vorbei! Wenn ihr uns eine kurze Nachricht zukommen lasst und mitteilt, wann ihr kommt, rechen wir mit euch und holen euch gerne am Haupteingang der LWL-Klinik ab.

Wieviel?
Als gemeinnützige Einrichtung gilt der Grundsatz „Pay as you wish“. Wir müssen nicht großartig etwas verdienen, sondern ihr macht ein Angebot und alle Erlöse gehen als Spende an den Verein „Eintopf“. Wenn sich zwei oder mehr Interessent:innen für einen Artikel finden, spielen wir „Versteigerung“ oder Schnick-Schnack-Schnuck : )

Warum?
Haus 26 wird im Laufe diesen Jahres saniert, deshalb verlassen wir die Theaterstation und ziehen weiter. Alle Objekte, die nicht verkauft werden, wandern also auf den Recyclinghof. Deshalb kommt vorbei, es sind eine Menge gut erhaltener Stücke dabei.

Sommer-Schluss-Verkauf _Fotorechte Alexander Hauk, www.alexander-hauk.deFotorechte: Alexander Hauk, http://www.alexander-hauk.de

Neuer Probenraum

Wir sind schon wieder unterwegs! Zwar steckt uns die Premiere von Mitte Februar noch in den Knochen und wir sollten uns hinlegen und ein paar Wochen schlafen, aber da wir bereits Ende September zu einem inklusiven Festival nach Kevelaer eingeladen sind, haben wir die Theatertraummaschine bereits wieder angeworfen.

Diese finden nicht mehr in Haus 26 statt, sondern im Fortbildungszentrum der LWL Klinik. Unter dem Dach von Haus 19 dürfen wir einen großen lichtdurchfluteten und von vielen Baumkronen umgebenen Ballettsaal nutzen, um unseren Sprechchor gegen den Faschismus einzustudieren.

Die Teilnehmer:innen-Zahl schwankt Woche für Woche zwischen 15 und 25 Personen und sicherlich ist es für André und Frank ungewohnt, mit so vielen Menschen auf einmal ein Theaterstück zu entwickeln, aber bei der Uraufführung im Herbst sollen mindestens zwölf Leuten auf der Bühne stehen, damit unser Chor einen ordentlichen Wumms erzeugt. Also tun die beiden so, als wäre es das Normalste von der Welt – zudem werden sie im Leitungsteam ganz wunderbar von Sarah (Sprech- und Chortrainerin) und Sam (Regieassistent) verstärkt.

Hintergrund für den Raumwechsel ist übrigens, dass Haus 26 ab Mitte diesen Jahres saniert werden soll und unsere Theaterstation, die wir in den vergangenen vier Jahren bespielt haben, deshalb nicht länger als Aufführungsort zur Verfügung steht. Aus diesem Grund inspizieren wir aktuell auch unterschiedliche Räumlichkeiten auf dem Klinikgelände, in denen unser Chor auftreten könnte, bzw. sind wir mit der B-Side im Kontakt und vernetzen uns mit anderen Kultur- und Sozialeinrichtungen in Münster, um uns von deren Konzepten inspirieren zu lassen. Falls ihr Ideen für uns habt, lasst sie uns wissen ; )

Eintopf meets Suppentopf

André ist einer Einladung nach Hamm gefolgt, um am Theater Suppentopf einen Workshop zu leiten. Denn das inklusive Ensemble entwickelt unter der Leitung von Judith Suermann aktuell ein Theaterstück zum Thema „Unser Essen“. Und da die Theaterpädagogin begeisterte Zuschauerin von „Die geheime Zutat“ war, gab André nun ihren Hammer Bühnenakteur:innen ein paar Einblicke in die Arbeitsweisen des Eintopftheaters.

Der Empfang war sehr herzlich, die Spielfreude und die Laune gigantisch, und das gemeinsame Mittagessen – natürlich – exorbitant köstlich. Dabei haben alle festgestellt, dass wir nicht nur namentlich super zusammenpassen.

Die Premiere des Suppentopf-Stücks ist für Oktober geplant. Informationen gibt es zu gegebener Zeit auf der Homepage des Ensembles.

Wir suchen Spieler:innen für unser neues Projekt!

Nach der Premiere ist kurz vor dem Projektstart: Mitte März geht es bereits weiter. Und deshalb suchen wir euch! Theaterbegeisterte und spiellustige Leute, egal ob jung oder junggeblieben, die Lust darauf haben, sich gemeinsam mit anderen in einen kreativen Prozess zu begeben, um ein eigenes Stück zu kreieren.

Wenn ihr grundsätzlich Interesse habt, dann kommt am Dienstag, den 18.3., zum Proben-Auftakt. Wir spielen ein paar Theater-Games und erzählen euch alles Wissenswerte zur neuen Produktion. Nämlich dass der Arbeitstitel „Nie wieder! Vor allem auch nicht mit uns.“ lautet. Und dass es inhaltlich darum geht, uns mit der Frage zu beschäftigen, wie es um die Stellung von psychisch erkrankten Menschen in einer politisch immer weiter nach rechts rückenden Gesellschaft bestellt ist. Dass wir mit euch dazu eigene Texte kreieren möchten, die wir in Zusammenarbeit mit Sarah, einer Sprechtrainerin, die wir eigens für das Projekt engagiert haben, für die Bühne chorisch aufbereiten.

Zudem sprechen wir auch darüber, wann die Proben stattfinden werden, für wann die Premiere geplant ist und ob wir mit dem neuen Stück tatsächlich zu einem Festival fahren. Und wenn ihr Fragen habt, dann ist für diese ebenfalls genügend Zeit und Raum, um diese artikulieren und zu beantworten.

In diesem Sinne: Schreibt eine kurze Nachricht, wenn ihr am 18. dabei sein möchtet. Ihr erhaltet im Gegenzug alle Infos, wann und wo wir uns treffen. Wir freuen uns darauf, euch kennenzulernen. Bis dann : )

PS: Selbstverständlich ist dieses erste Treffen völlig unverbindlich. Ob ihr wirklich Teil des Ensembles werden wollt, entscheidet ihr in aller Ruhe in den darauf folgenden Tagen und Wochen.

PPS: Vorkenntnisse oder besondere Fertigkeiten in Sachen Schauspiel, Sprache, Bewegung oder ähnliches sind nicht nötig. Kommt einfach wie ihr seid. Wir sind hier alle ganz normal ; )

„Eine Reise jenseits der Fassade des ‚Normalen'“

Wolfgang A. Müller schreibt in den Westfälischen Nachrichten unter der Überschrift „Bekömmliches Miteinander“, dass sich unsere neue Produktion „Die geheime Zutat“ „humorvoll mit ernsten Themen wie psychischen Problemen und Erfahrungen von Kontrollverlust auseinandersetzt.“ Dazu habe das inklusive Ensemble „in der früheren akutpsychiatrischen geschlossenen Abteilung der LWL-Klinik Münster und auf dem unmittelbar umliegenden Gelände“ einen „inklusiven szenischen Parcours eingerichtet.“

„Eine Lesung authentischer, durchaus auch sarkastischer Erlebnisberichte stimmt die Anwesenden auf eine Reise jenseits der Fassade des ‚Normalen‘ ein.“ Und so warten die Zuschauenden kurz darauf „im Café auf die bevorstehenden Abenteuer, die das Team um die Theaterpädagogen André Voss und Frank Röpke-Kolar und ihre Regieassistenz Marina Benkner ausgeheckt hat.

Eine Stunde später haben sich die Reisegruppen viel zu berichten: Wie der Flur für das Team der ‚Drückeberger’ zu einer Felsenkluft wurde, durch die sie sich abseilten und auf den Yeti trafen. Wie die Kegeltour der „Schissbuchsen“ in eine wilde Rollstuhlfahrt im finsteren Wald mündete. Oder wie eine Koryphäe der archäologischen Psychologie (…) ihre Gruppe ein düsteres Spukhaus stürmen lässt, um dort die ‚geheime Zutat‘ für ein bekömmliches, unverstellt angstfreies Miteinander zu bergen. Die ergänzt sich in der Tat vorzüglich mit den Beutestücken der anderen und wird in heiterer Stimmung gemeinsam verzehrt.“

Sprechchor gegen Rechts

Liebe Leute, ganz kurz, denn eigentlich sind wir mitten im Premierenfieber. Aber uns erreicht soeben die Nachricht von Seiten der LAG Soziokultur NRW, dass unser Projekt für 2025 gefördert wird und somit stattfinden kann.

Deshalb der Aufruf an euch: Wir bilden einen Sprechchor gegen den Faschismus. Denn was passiert unter anderem mit psychisch erkrankten Menschen, wenn demokratiefeindliche Parteien die Regierung stellen?

Von daher meldet euch, wenn ihr Lust auf politisch motiviertes (Eintopf)Theater habt und euch auf der Bühne synchron mit anderen bewegen und (mit eigenen Texten) artikulieren wollt. Eine kurze Nachricht an uns kostet nichts, wir erzählen euch dann am Telefon oder beim unverbindlichen Auftakttreffen am 18. März um 19 Uhr mehr. Übrigens gemeinsam mit Sarah Giese, die unser Leitungsteam bei diesem Projekt komplettiert.

Sagt es weiter – denn umso mehr Leute auf der Bühne, umso besser : )